

Was ist Whisky?
Whisky ist eine aus vergorener Getreidemaische, in einer Destille gebrannte und in einem Holzfass gereifte Spirituose. Dabei gibt es in allen drei Punkten durchaus Unterschiede. Der Grundrohstoff kann aus verschiedenen Getreidesorten (Gerste, Mais, Weizen, Hafer, Roggen ...) bestehen. Die Maische kann in verschiedenen Destillationsverfahren (zweifach oder dreifach-Brennung) gebrannt und in diversen Holzfässern (Ex-Bourbon, Ex-Sherry, Holzsorte etc.) gereift werden.
Soweit zur „offiziellen“ Antwort. Aber Whisky ist so viel mehr!
Whisky ist Leidenschaft – Whisky ist Handwerk – Whisky ist ein toller Abend – Whisky ist Geschichte – Whisky heißt neue Erfahrungen machen –
Whisky ist Scotch-Empire!
Whiskey oder Whisky? Das ist hier die Frage!
Kurzfassung:
Whisky: Schottland, Japan, Kanada, Deutschland, Frankreich
Whiskey: Irland, USA
Für noch mehr Infos schaue doch mal unter "Whisky oder Whiskey?"
Diese Geschichte ist überaus spannend und mit sehr vielen Legenden verknüpft. Die Kurzfassung kannst du hier nachlesen (Verlinkung: „Wer hat den Whisky erfunden?“)
Wie kommt man überhaupt auf die Idee Bier (bzw. ein aus Maische gebrautes Getränk) in einer Brennblase zu erhitzen? Und WER kommt auf so eine Wahnsinns-Idee?
War es ein alter keltischer Schamane? Experimentierfreudige Mönche in einem abgelegenen Kloster oder gar ein Alchemist? Wer kam auf den Gedanken die ersten Destillationsexperimente aus dem alten Persien in Europa zu wiederholen? Und warum?
Bereits um 1200 wurden von europäischen Gelehrten die ersten Forschungsergebnisse der arabischen Alchemisten ins Lateinische übersetzt und fanden schließlich ihren Weg nach Großbritannien. Die erste Destillation eines Bieres findet sich in den „Chaucers Canterbury Tales“ um 1400. Leider nur in einer Erzählung.
Die erste dokumentiere Destillation eines Geistes (basierend auf Getreide) gelang dem Mönch Bruder John Cor – festgehalten in der „ Exchequer Roll“ im Jahre 1494. Jedoch ist es sehr wahrscheinlich, dass schon in den Jahrhunderten vor Bruder Cor die Menschen mit dem Destillationsverfahren experimentiert haben. Es wurde nur leider nicht dokumentiert.
Wie so oft in der Geschichte wurde auch der Whisky bzw. die ersten Whisky-artigen Erzeugnisse als Medizin verwendet. Oftmals mit Kräutern versetzt um eine Heilung zu beschleunigen. Oft wurden hierzu die heimischen Kräuter verwendet wie Ysop, Majoran, Lavendel, Rosmarin oder auch Heidekraut. Daraus entstand dann ein „Aqua Vitae“, ein Lebenswasser.
Aus diesem Wort entstand in gälischer Übersetzung später „usquebaugh“ was später zu „usky“ und dieses Wort wurde zu „whisky“. Whisky ist also wirklich ein Lebenswasser.
Um 1700 war Whisky schon nicht mehr aus der schottischen Kultur wegzudenken. Man traf sich zu „streah“, zu gesellschaftlichen Runden und trank 24h, ja manchmal sogar 48h lang Whisky.
Und doch stand ab Mitte des 18. Jahrhunderts dem Whisky eine große Veränderung bevor. Sowohl in Schottland als auch in Irland änderte sich die Produktion von kleinen Handwerksbetrieben zu größerer gewerblicher Herstellung. Dies war auch der Anfang des Exports von Whisky. Zuerst nur in Großbritannien, später in Europa und sogar Übersee.
Über die weiteren Jahrhunderte wurde Whisky immer populärer, fand seinen Weg in (zuerst) weitere englischsprachige Länder, welche daraufhin ihre eigene Whisky-Kultur aufbauten. Der Whisky überlebte zwei Weltkriege, die Prohibition in den USA, das Alt-Männer-Image in der Mitte des 20. Jahrhunderts und ist aus jeder Krise mit neuen Sorten und Herstellungsvarianten hervorgekommen.
Und nun sind wir im Heute: Whisky boomt, Whisky ist beliebt und Whisky wird wieder geschätzt. Viele Länder und Brennereien setzen auf ihre eigenen spannenden Kreationen. Natürlich ist ein Scotch-Whisky für viele immer noch das Maß der Dinge doch auch in vielen anderen Ländern werden hervorragende Whiskys hergestellt. Aber wenn sich für den Whisky-Liebhaber heutzutage ein Problem stellt, dann dass die Auswahl an guten und spannenden Whiskys sehr groß ist.
Und genau dafür sind wir da. Wir helfen dir, dich in diesem Dschungel zu orientieren, stehen mit Rat und Tat zur Seite und freuen uns, dass du mit uns das nächste Whisky-Kapitel aufschlägst.
Was genau ein Whisky ist und aus welchen Zutaten er gemacht ist, kannst du hier nachlesen
(Verlinkung: Was ist Whisky?)
Aber was sind denn die gesetzlichen Vorgaben, das ein Whisky ein Whisky ist?
Hierfür gibt es (natürlich ;-)) eine EU-Verordnung (110/2008). Hier wird folgendes festgehalten:
- Es muss eine Getreidemalzmaische destilliert werden
- Diese muss zu einem Alkoholgehalt von weniger als 94,8% destilliert werden
- Der angehende Whisky muss mindestens 3 Jahre in einem Holzfass (max. 700 Liter) reifen
- Und dieser schlussendlich einen Mindestalkoholgehalt von 40% aufweisen
Nur eine Spirituose, welche diese Anforderungen erfüllt darf sich in der EU als Whisky bezeichnen.
Whisky ist nicht gleich Whisky. Im Laufe der Zeit haben sich viele Sorten und Herstellungsverfahren entwickelt, die teils nur in einzelnen Ländern praktiziert werden.
Hier ein kleiner Überblick mit einigen Infos.
Sortiert nach Ländern:
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Scotch-Whisky: Dafür stehen wir hier bei Scotch-Empire. Dieser Whisky wird in Schottland gebrannt. Auch hier gibt es nochmals verschiedene Sorten (Malt, Single-Malt oder Blended), mehr Infos dazu weiter unten
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Irish-Whiskey: Dieser Whiskey kommt natürlich aus Irland und muss auch mindestens 3 Jahre reifen. Auch Irish-Whiskey lässt sich nochmals unterteilen (Pure Pot Still, Single-Grain, Single-Malt, Blended und Vatted), mehr Infos dazu weiter unten
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American-Whiskey: Good 'ol USA hat natürlich auch seine eigene Whiskey-Kultur. Über den großen Teich kommen vor Allem folgende Sorten: Straight, Light, Blended, Bourbon, Tennessee und Rye. Auch hierzu mehr Infos weiter unten
- Canadian-Whisky: Großes Land – Große Whisky-Kultur. Aus Kanada kommen vor Allem zwei Sorten: Blended Canadian und Rye.
Oben wurden jetzt schon einige Begrifflichkeiten genannt, hier werden sie erklärt:
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Blended-Whisky: In schottischen Brennereien werden zu ca. 90 % Blended Whiskys hergestellt. Sie bestehen aus unterschiedlichen Single-Malt-Whiskys und Whiskys aus anderen Getreidesorten. Die verschiedenen Whiskys werden miteinander verschnitten.
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Bourbon-Whisky: Damit ein Bourbon sich Bourbon nennen darf muss er in Kentucky hergestellt worden sein. Er muss mit mindestens 51 % Mais gebrannt werden und mindestens 30 Monate in neuen ausgekohlten Fässern aus AWE (amerikanischer Weißeiche) reifen.
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Corn-Whisky: Amerikanischer Whisky aus mindestens 80 % Mais
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Malt-Whisky: Whisky aus reinem Malz, wird immer aus gemälzter Gerste gebrannt
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Pure Pot Still Whiskey: Typischer Irischer Whiskey, der aus gemälzter und nicht gemälzter Gerste und anderen Getreidesorten gebrannt wird
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Single-Malt: Sicherlich der am weitesten verbreitete Whisky in Schottland. Stammt aus einer einzigen Brennerei. Dennoch kann auch dieser aus mehreren Jahrgängen zusammengemischt werden. Der größte Unterschied zwischen irischem und schottischem Single-Malt besteht im Brennverfahren (In Irland wird dreimal gebrannt in Schottland zweimal).
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Rye-Whiskey: Wird aus einer Getreidemischung destilliert, aber mindestens aus 51 % Roggen
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Grain-Whisky: Wird hauptsächlich für Blends verwendet. Wird aus Mais, Weizen nicht gemälzter Gerste oder Roggen gebrannt.
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Straight-Whiskey: Wird aus einer Getreidemischung destilliert, aber zu mindestens 51 % von einer Sorte. Es wird die Sour-mash-Methode verwendet (die saure Maische, die beim Gärprozess zurückbleibt wird in den folgenden Arbeitsschritten zugegeben).
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Tennessee-Whiskey: Wird mit mindestens 51 % Roggenanteil, unter 80 % Volumen-Alkoholgehalt destilliert und durch eine Holzkohleschicht aus Weißahorn gefiltert.
- Vatted-Whisky: Besteht aus einer Mischung (vatting) aus verschiedenen Single-Malts, ohne Zugabe von Grain-Whisky.
Auch wenn das bekannteste Erzeugerland für Whisky sicherlich Schottland ist, hat diese Spirituose die ganze Welt erobert und daher wird auch in anderen Ländern toller Whisky produziert.
Neben Schottland sind die bekanntesten Herstellungsländer Irland, Amerika und Kanada. Mehr Infos zu diesen Ländern und den typischen Whiskys findest du hier („Whiskysorten“ und „Whisky oder Whiskey“ verlinken)
Aber neben diesen „klassischen“ Ländern gibt es auch weitere spannende Orte, wo Whisky hergestellt wird - ein paar stellen wir dir hier vor:
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Japan:
In Japan werden vor Allem Blended Whisky getrunken. In Japan wird der Whisky typischerweise zum Essen getrunken, er muss daher gut zu facettenreichen und delikatem Essen passen. Japanische Whiskys sind daher eher leicht haben aber dennoch einen ganz speziellen Charakter.
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Indien:
Dieses Land in Asien ist nicht nur das zweitbevölkerungsreichste der Welt sondern auch ein Geheimtipp für Whisky-Liebhaber. Auch hier werden meist Blended-Whisky hergestellt (aber auch Single-Malts sind geläufig). Indische Whiskys sind sehr würzig und komplex und spiegeln so exakt die spannende indische Küche wieder.
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Deutschland:
Auch in Deutschland werden immer mehr Whiskys produziert. Die Anzahl der Brennereien, die auch Whisky herstellen nimmt jedes Jahr zu und zählt aktuell schon mehrere Hundert. In Deutschland wird eine große Bandbreite hergestellt. Klassische Scotch-Whiskys, Blends oder die Spezialisierung auf rauchige Whiskys. Deutschland hat hier sehr viel zu bieten. Die Whisky-Landschaft in Deutschland zwar noch jung, viele Abfüllungen finden mittlerweile auch weltweit große Beachtung.